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jetzt smart communicator werdenBeitrag bei Instagram gepostet. Zack ein Like. Yeah – aber was macht das mit dir? WHY THE FUCK freuen wir uns da so drüber? Habt ihr euch schon mal gefragt: wieso unser Gehirn Instagram liebt? Aus der Wissenschaft gibt es dazu ganz interessante Einblicke, die aber eigentlich auch super erschreckend sind. Wir erklären dir die Psychologie hinter Instagram.
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Der Algorithmus kennt dich genau. Diese Technik bildet den Kern der App. Hinter diesem technischen Charakter steckt eine implizite Logik, die aber nicht ohne menschliches Handeln funktioniert. Das individuelle Nutzerverhalten, die Aktualität und die Interaktionen – ausgeführt durch individuelles Handeln – beeinflussen den Algorithmus. Und das ist der entscheidende Punkt. Jeder Newsfeed ist daher ein Unikat, abgestimmt auf dich. Daher gefällt dir dein Newsfeed auch gut – eine Explore-Page voll mit Hundevideos oder inspirierenden Beiträgen von Influencern. Der Algorithmus sorgt dafür, dass dir die Beiträge angezeigt werden, die dich fesseln, damit du diese App bloß nicht verlässt.
DOPAMIN, DOPAMIN, DOPAMIN! Das geht ab, wenn du ein Like erhältst. Jeder mag Likes. Sie bestätigen dir, ob dein Beitrag gut ankommt oder eben nicht. Eine Studie von Dar Meschi zeigt die Social Media Nutzung mithilfe eines MRTs. Das Ergebnis ist ähnlich wie ein Drogenrausch: Likes zu erhalten aktiviert dein Belohnungszentrum im Gehirn, das zentrale Stadium. Dieses wird sonst aktiviert, wenn du beispielsweise dein Lieblingsessen isst. Es ist quasi ein Glücksrausch auf Knopfdruck. Du willst mehr davon erhalten, also postest du mehr. Die Plattform befriedigt also das Bedürfnis Dopamin.
DAMN. Müssen wir noch essen oder feiern gehen, wenn wir bequem vom Sofa aus ein paar Dopamin-Schübe reinkicken?
Anders als im realen Leben können die Creators, Nutzer oder Unternehmen genau steuern, wie sie dargestellt werden möchten. Es ist menschlich, dass wir uns möglichst positiv in den sozialen Netzwerken darstellen möchten. Zahlreiche Filter unterstützen dieses (vielleicht auch tief in dir schlummerndes) Bedürfnis nach positiver Selbstdarstellung. Aber das läuft eben anders als im echten Leben, wo wir nicht so eine krasse Kontrolle über unsere eigene Darstellung haben.
Die Konzeption der App trifft genau den Zahn der Zeit. Die App wurde auf das Wesentliche reduziert. Liken, teilen, kommentieren und interagieren mit Freunden oder Stars – zwischen den Beiträgen von deinen Freunden tummeln sich die Beiträge von Stars oder Influencern. Und das mag auch das menschliche Gehirn, denn es kann Informationen in Form von Bildern und Videos besser verarbeiten als lange Texte (hopefully bist du noch am Start hier). Deshalb funktionieren Kurzvideos auf TikTok auch so gut, da sie uns in unserer Aufmerksamkeitsspanne unterhalten.
Das Ganze muss und soll auch kritisch bewertet werden. Soziale Netzwerke führen dazu, dass wir überwiegend die positiv dargestellten Inhalte von anderen Menschen konsumieren. Wir neigen dazu, uns ständig zu vergleichen. Wenn wir uns allerdings unrealistisch vergleichen – das nennt sich Aufwärtsvergleiche – dann kann dies negative Auswirkungen auf unsere Psyche haben. Jetzt mal Hand aufs Herz: Fühlst du dich gestresst, wenn du ständig die besten Bodys oder gesündesten Frühstücke siehst? Wenn es dir gefällt oder inspiriert ist das schön.
Die perfekte Instagram-Welt lebt davon, dass überwiegend positive Dinge dargestellt werden (das haben wir ja gerade schon mal aufgegriffen). Es gibt (endlich) einige Studien darüber, die körperorientierte Influencer-Kommunikation und ihre Auswirkungen untersuchen. Die Ergebnisse sind erschreckend, denn tatsächlich wird bei ständigen Aufwärtsvergleichen mit Influencern Neid entstehen und individuelle Stressfaktoren ausgelöst. Zudem entstehen völlig neue Phänomene wie FOMO – die Angst etwas zu verpassen.
Für diese Entwicklungen muss ein Verständnis und ein Raum zum Diskurs geschaffen werden. Und ACHTUNG – jetzt kommt unsere Meinung – dieses Verständnis sollte schon in der Schule bei Jugendlichen ansetzen. Es ist bedeutend, die sozialen Medien nicht zu verteufeln, sondern über sie aufzuklären und ein Verständnis zu schaffen, wie diese Plattformen funktionieren und welche Auswirkungen sie haben können (die Betonung liegt auf können).
Es liegt uns sehr am Herzen, neben den ganzen coolen Funktionen und Möglichkeiten, die uns soziale Medien bieten, auch die negative Seite der Medaille aufzuzeigen. Es ist ziemlich schade, dass aus wissenschaftlicher, aber auch pädagogischer Sicht, wenige Menschen sich dieser Diziplin annehmen. Jeder Medienschaffende sollte sich auch der eigenen Wirkung bewusst sein. Jeder Medienkonsument sollte sich umgekehrt bewusst machen, dass nicht alles real ist. #fürmehrrealitätaufinstagram
Lass diese Worte mal auf dich wirken, lass dich nicht von Filtern oder Bearbeitungsapps verwirren und gönn dir auch mal deine Pause. 🙂
xx
Jana
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