Blog Ein Insight in die Startup Kommunikation – Am Beispiel „krydda“

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von Eileen Wefers

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Eine kurze Gründungsgeschichte Idee und Entstehung des Startups "krydda"

Das Wort „Krydda“ kommt aus dem Schwedischen und bedeutet so viel wie „Gewürz“ oder „Würze“, und genau darum geht es auch in unserem Startup. Denn als mein Freund, Arne Engelke, und ich uns im Laufe des Jahres 2020 dazu entschieden, uns aus ethischen Gründen vegan zu ernähren, trauten wir uns ganz klischeehaft an Tofu als Fleischersatz. Uns war der Tofu zunächst viel zu fad, weshalb unbedingt mehr Pepp her musste. Daraufhin ist uns nach ausgiebiger Recherche und mehreren Zubereitungsversuchen klargeworden, dass die Rezepte dazu überwiegend aufwendig gestaltet waren. Wir haben uns damals schon gedacht, wie cool es wäre, eine Lösung dafür zu finden, das chinesische Lebensmittel auf eine effiziente und schnelle Art und Weise vielfältig lecker zubereiten zu können. Natürlich kann der Tofu allein schon mit Sojasauce gewürzt richtig lecker sein. Aber wir haben gedacht, dass wenn der Tofu schon das Potenzial hat, durch seine Geschmacksneutralität mit der richtigen Zubereitung nach allem schmecken zu können, warum dieses dann nicht auch nutzen?

Zwei Jahre später, als Arne sich dazu entschied, vom Angestelltenverhältnis in der Finanzbranche in die Selbstständigkeit zu wechseln, stellte er sich über Wochen hinweg in die Küche und tüftelte an verschiedenen Gewürzpulvern und Zubereitungsarten für den Tofu. Ein weiteres Jahr später ist sein Produkt, bezeichnet als „Tofu-Finisher“, nun marktreif. Mit den Tofu-Finishern von krydda kann jeder, mit etwas Sojasauce und Wasser, ganz leicht eine Sofortmarinade für gebratenen Tofu herstellen. Diese gibt es aktuell in drei verschiedenen Geschmackssorten.

Mag sein, dass der Gründungsweg von krydda damit fürs Erste wie eine Gründung aus dem Bilderbuch und wie ein linearer Prozess erscheint. Jedoch können wir versichern, dass auch wir oft genug vor Herausforderungen standen, durch die wir das ein oder andere Mal mit uns am Hadern waren.

Eine Sache, die uns aber immer signifikant geholfen hat, war kommunikatives Know-how zu besitzen und dieses in jeder Phase des Gründungsprozesses anzuwenden. Sei es, um Menschen für Verkostungsphasen zu akquirieren, um sich ein Netzwerk aufzubauen, um Expertise und Lieferanten zu gewinnen oder um den Bekanntheitsgrad des Startups zu steigern. Aus diesem Grund wollen wir anhand eines Guides, wertvolle kommunikative Tipps für Gründungsinteressierte offenlegen.

Erfahre hier mehr über krydda

Die wichtigsten Steps zu einer eigenen Kommunikationsstrategie Guide für die Startup-Kommunikation

Für eine Gründung ist es nicht unbedingt essentiell, von Anfang an den Plan zu haben, sondern eher mit jedem Entwicklungsprozess neue Dinge auszuprobieren und zu testen, was für einen funktioniert und was nicht. Doch wo fängt man da an? Wir haben uns mal Gedanken gemacht, welche Schritte man gehen könnte, um die eigene Startup-Entwicklung voranzutreiben und zu einer individuellen Strategie zu gelangen.

1. Nutze deinen Bekanntenkreis. Als Startup musst du einerseits viel über deine Idee sprechen, andererseits aber auch gut zuhören können. Dadurch kannst du erste Insights gewinnen, aus welchen Personengruppen deine Zielgruppe bestehen könnte. Dafür steht dir jederzeit dein Bekanntenkreis zur Verfügung.

2. Besuche öffentliche und/oder digitale Startup-Veranstaltungen. Komme durch solche Veranstaltungen mit Menschen zusammen, die die nötige Expertise für dein Unternehmen mitbringen könnten. Vergiss dabei nicht deine Visitenkarten, was mich zum nächsten Punkt führt.

3. Baue dir ein Netzwerk auf. Nachdem du Visitenkarten verteilt und auch empfangen hast, sei dir niemals zu schade, um auf diese Kontakte zurückzukommen. Du kannst per Messenger von dir hören lassen, E-Mails im Nachgang schreiben oder am besten noch einmal persönlich anrufen. Weiterhin ist deine digitale Visitenkarte dein Profil in den sozialen Netzwerken. Pflege stetig deinen Auftritt und lass von dir hören.

4. Bleibe über die sozialen Medien stetig im Austausch und beziehe dein Netzwerk in deine Startup-Prozesse ein. Lege besonderen Wert auf gutes und intensives Community-Management, indem du gezielt auf die Bedürfnisse und Anliegen deiner Anspruchsgruppen eingehst. Betone dabei vor allem die persönliche Ebene, indem Hintergrundgeschichten, Herausforderungen und Erfolge offengelegt werden, um eine Vertrauensbasis zu schaffen und Authentizität zu zeigen.

5. Sei offen für Trends in der Kommunikation. Anders als bei etablierten Unternehmen, können Startups sich flexibel ausprobieren und dadurch herausfinden, wie sie wo ihre Zielgruppe erreichen.

Jetzt sollte klar sein, dass es definitiv genug Ansatzpunkte für die eigene Startup-Kommunikation gibt. Dem bewusst zu sein und den Mut zu haben, diese zu nutzen, macht langfristig den eigenen Erfolg aus.

Einblick in unsere aktuelle Strategie krydda goes Crowdfunding

Aktuell findet unsere Crowdfunding-Kampagne über Startnext statt, mit der wir noch einmal überprüfen möchten, wie groß das Interesse an unserem Projekt ist. Das Crowdfunding dient somit als Proof of Concept, da nun innerhalb eines bestimmten Zeitraums eine definierte Mitfinanzierungssumme erreicht werden soll. Um dies zu erreichen, steht uns natürlich kein großes Budget zur Verfügung, da es natürlich unser Ziel ist, am Ende so viel wie möglich von unserem Crowdfunding über zu haben, was wir in unsere erste Produktionscharge investieren wollen.

Unsere Strategie zur Zielerreichung des Crowdfundings, und zwar on a budget, ist zum einen bereits das nähere persönliche Umfeld und Business-Kontakte zu kontaktieren, z. B. über WhatsApp oder per E-Mail. Zum anderen werden stark unsere Social-Media-Kanäle wie Instagram und LinkedIn mit Inhalten bespielt, da dort erneut Kontaktpersonen angesprochen werden, die schon einmal von der Startup-Idee gehört und Interesse am Produkt gezeigt haben. Dazu haben wir eine ganze Social Media Content-Planung für den Zeitraum entwickelt. Darunter eingeflossen ist auch unser selbstproduziertes Crowdfunding-Video. Im Lebensmittelbereich kommt vor allem die gemeinsame Produktentwicklung gut an sowie das Mitnehmen der Follower auf Events. Das merken wir besonders stark daran, dass dazu immer viele Reaktionen und Feedback kommen. Auch im Nachgang Emotionen und Gedanken zu teilen, die damit einhergehen, stärkt definitiv die Bindung zu unseren Followern. Uns ist es wichtig zu zeigen, welche Entwicklungen wir mit dem Startup durchmachen und was demnächst ansteht. Auf diese Weise kann nachhaltig Vertrauen aufgebaut werden, dass wir in allen Steps transparent bleiben und eine Marke sind, die nie schläft.

Als weiteren Kommunikationsweg haben wir uns dazu entschieden, die regionale Presse zu kontaktieren, um auf krydda aufmerksam zu machen. Wir haben krydda bisher so gepitcht, dass dabei das Thema Gründung in Oldenburg im Vordergrund steht. Vor allem die regionale Presse freut sich darauf, Gründungsgeschichten aufzunehmen, die dazu beitragen, dass die Innovationskraft im Umkreis gefördert wird. Darauf haben wir auch speziell unser Wording für Erstgespräche mit der Presse angepasst. Arne kann zum Beispiel benennen, dass er letztes Jahr die „Prototypenparty“, ein Matching-Event für Produktentwickler, gewonnen hat und dieses Jahr vom „GO! Start-up Zentrum“ in seinem Gründungsprozess gefördert wurde. Nicht zuletzt hat Arne an Podcasts teilgenommen und war Thema eines YouTube-Videos. Allgemein nutzen wir also auch jegliche Multiplikatoren, die sich entweder mit der Lebensmittelbranche beschäftigen oder sich für das Thema Gründung interessieren.

Eine Maßnahme, die leider nicht wirklich was gebracht hat, war es, um die 400 Probierpäckchen in Ersti-Tüten mit einem Flyer der Kampagne zu verpacken. Es war bisher unsere teuerste Maßnahme, da wir damit, für uns gesehen, in Massen qualitativ hochwertige Gewürze verschenkt haben. Leider können wir im Nachhinein nachvollziehen, dass es im Endeffekt vielleicht doch eher als Goodie für Studierende ungeeignet ist, um Spenden für das Crowdfunding einzusammeln. Wir können verstehen, dass gerade neu angefangene Studierende, die zum ersten Mal mit dem Produkt konfrontiert werden, nicht die Notwendigkeit sehen und vielleicht auch nicht die finanzielle Möglichkeit haben, um sich damit zu befassen.

Kurzer Ausblick Was sind unsere nächsten Steps?

Der nächste Step von krydda ist es, das Crowdfunding erfolgreich zum Ende zu bringen. Dafür versuchen wir gerade auch noch mehr Traffic über Influencer zu gewinnen. Unser Zwischenfazit ist definitiv, dass es alles andere als leicht ist, ein Produkt im Lebensmittelbereich auf dem Markt zu etablieren. Freunde von uns, die selbst in der Branche gründen, haben uns da bereits vorgewarnt. Wir können es aber nur jedem, der gründen möchte, ans Herz legen, alle Kommunikationswege einmal auszuprobieren und eigene Schlüsse zu ziehen. Danach soll der Produktlaunch erfolgen. Dafür müssen wir uns noch mit der ganzen E-Commerce Thematik beschäftigen. Zeitgleich wollen wir uns mit dem stationären Handel austauschen. Es bleibt also definitiv spannend und lehrreich.

Das ist unser Wissens-Hub

Wir sind dein perfektes Match, wenn du die Branche unterhaltsam und gleichzeitig mit Studien fundierst verfolgen, dich aber auch durch frische Perspektiven inspirieren lassen willst.

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